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KriegsgräberstättenZur Kartenansicht wechseln

Lüneburg, Gedenkstätte im Tiergarten

Auf dem Friedhof für die KZ-Opfer im Wald des Tiergartens Lüneburg ruhen heute noch
- 156 von ehemals 256 KZ-Häftlingen eines Evakuierungstransportes, die am 7. April 1945 in ihren Güterwaggons auf dem Bahnhofsgelände Lüneburg durch einen Luftangriff getötet wurden. Häftlinge, die zu fliehen versucht hatten wurden wieder eingefangen und erschossen. Sie wurden zunächst in einem Massengrab verscharrt und später auf Befehl der englischen Besatzungsbehörde auf den heutigen Platz umgebettet. In den 1950er Jahren wurden etwa 100 Häftlinge aus westeuropäischen Ländern exhumiert und ihre Heimat, vornehmlich Holland überführt sowie nach Auskunft des Lüneburger Heimatforschers Manfred Messer vom 27.02.2014

- 11 Kz-Häftlinge eines weiteren Transportes, der am 10. April aus Bergen- Belsen abging. Bei einem Halt in Lüneburg wurden 11 während der Fahrt umgekommene Häftlinge ausgeladen, am Bahndamm verscharrt und später auf der Kriegsgräberstätte Am Tiergarten beigesetzt.

Mittlerweile haben Nachforschungen der Initiative KZ-Friedhof Tiergarten die Identität von 27 der hier Ruhenden sowie ihre Grablage feststellen. Über eine Umgestaltung der sehr überwachsenen Anlage durch die Stadt Lüneburg wird z. Zt. nachgedacht.

Hinweis: Die Gedenkstätte ist schwer zu finden. Anfahrt mit Kfz über Elsterallee bis zur Bahnlinie, dann über die Fußgängerbrücke zur Gedenkstätte ca. 400 m. Der Fußweg ist ausgeschildert.
Fotos: Volker Fleig 2012

Weiterführende Informationen & Hintergründe zum Tod der hier ruhenden KZ-Häftlinge finden Sie auf nachfolgenden Webseiten:

-Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten

- Web-Seite der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

- Wikipedia - Mahnmal im Tiergarten

- Web-Seite der Geschichtswerkstatt Lüneburg

 - Eine ausführliche, auf dem neuesten Forschungsstand basierende Beschreibung des Massakers in Lüneburg gibt Daniel Blatman in seinem Buch "Die Todesmärsche 1944/45", 2. Aufl. Rowohlt Verlag 2011 im Kap. 5, S. 255 ff.

Bilder von Lüneburg, Gedenkstätte im Tiergarten

Karte der Kriegsgräberstätten


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Landesinformation für Deutschland

Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.