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Lohheide - Hohne, Großer Friedhof von Opfern der Gewaltherrschaft

Nach der Befreiung des KZ Bergen-Belsen evakuierte die britische Armee innerhalb von vier Wochen etwa 29 000 Überlebende in den nahegelegenen Kasernenkomplex und richtete unter Mithilfe von zivilen Hilfsorganisationen in verschiedenen Gebäuden Notlazarette ein. Dort starben noch Tausende Menschen an den Folgen ihrer KZ-Haft. Für sie wurde ein eigener Friedhof am Rand des Kasernenkomplexes angelegt. In der Nähe befand sich ein großes Zelt für Theateraufführungen für Soldaten der ehem. deutschen Wehrmacht, weshalb er auch "Zelttheaterfriedhof" genannt wurde.
Bis Ende 1945 wurden dort etwa 3500 jüdische und nichtjüdische Tote vieler Nationalitäten beerdigt. Bis 1950 wurden auf diesem Friedhof auch die verstorbenen Bewohner des jüdischen DP-Camps begraben. Insgesamt ruhen auf diesem Friedhof - nach den uns vorliegenden Informationen - 3736 Opfer.
Für 162 Tote wurden Grabsteine gesetzt, von denen 94 durch hebräische Inschrift oder Davidstern auf Juden hinweisen.
Hinweis: Der Friedhof liegt im Kasernengelände und ist öffentlich nicht zugänglich.

Fotos: Volker Fleig 2012

Zur Geschichte des "Zelttheaterfriedhofs" ist weiterführend:

- Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Bergen-Belsen

- Uni Heidelberg: Jüdische Friedhöfe in Niedersachsen

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Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.