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Hürtgenwald-Hürtgen-Kriegsgräberstätte

Auf dieser Kriegsgräberstätte ruhen 3.001 Kriegstote des II. Weltkrieges.

2.960 Deutsche
27 ehem. sowjet. Union
13 Polen
1 Belgier

Die Orte Hürtgen und Vossenack liegen inmitten des einstigen Kampfgebietes zwischen Aachen, Düren und dem Hohen Venn. Der Name Hürtgenwald beschränkte sich zunächst nur auf das dort befindliche staatliche Forstamt. Die Amerikaner waren es dann, die dem gesamten Kampfgebiet den Namen (Huertgen Forest) gaben, der für eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges steht.

Vom 12. September 1944 bis zum 23. Februar 1945 tobte in diesem Gebiet die Schlacht im Hürtgenwald. In diesem Zeitraum fiel auch die letzte Großoffensive der Wehrmacht, die Ardennen-Offensive, die am 16. Dezember 1944 südlich des Hürtgenwaldes mit dem Angriffsziel Antwerpen losbrach.Die erbitterten Kämpfe im Hürtgenwald forderten zwischen dem so genannten Stolberg- Korridor im Norden und dem Monschau-Korridor im Süden etwa 12.000 deutsche und tausende amerikanische Tote.

Da es nach amerikanischer Auffassung kein amerikanisches Kriegsgrab auf ehemals feindlichem Gebiet geben soll und zudem die amerikanische Bevölkerung ihre Kriegstoten in den meisten Fällen in die Heimat überführen ließ, wurden die im Hürtgenwald und bei der Ardennen-Offensive umgekommenen Amerikaner zum überwiegenden Teil in die USA überführt. Die verbliebenen Toten erhielten eine letzte Ruhestätte auf den amerikanischen Soldatenfriedhöfen Margraten in den Niederlanden (8.301 Tote), Henri-Chapelle (7.989 Tote) und Neuville-en-Condroz (5.310 Tote) in Belgien oder Hamm in Luxemburg (5.076 Tote).

Die deutschen Toten haben auf unzähligen Kriegsgräberanlagen in der Eifel eine bleibende Ruhestätte bekommen. Auf den Ehrenfriedhöfen in Hürtgen und Vossenack ruhen allein 5.345 Tote. Viele deutsche Kriegstote wurden durch den amerikanischen Gräberdienst jenseits der Grenze auf den deutschen Soldatenfriedhöfen Lommel und Recogne-Bastogne in Belgien oder in Ysselsteyn in den Niederlanden bestattet.

Der Hürtgenwald selbst bot am Ende des Zweiten Weltkrieges ein Bild des Schreckens: völlig zerschossene und verlassene Dörfer, verwüstete Felder und Wiesen und vor allem verbrannte Wälder, deren verkohlte Baumstümpfe noch lange nach dem Krieg in den Himmel ragten, bezeugten in schauerlicher Weise das Bild der verbrannten Erde.

Der Ehrenfriedhof Hürtgen entstand im Herzen des Hürtgenwaldes nördlich des einst hart umkämpften Waldgebietes Wilde Sau, inmitten eines zerstörten, verminten und felsigen Geländes. 3.001 Kriegstote bekamen auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe, darunter 2.925 deutsche Soldaten, 35 Zivilopfer, 27 Russen, 13 Polen und ein Belgier.

Im Sommer 1950 übernahm der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband NRW, die Ausbauarbeiten. Gartenarchitekt C.L. Schreiber gestaltete den Friedhof.Über 1000 Tote waren zunächst unbekannt, doch bei den Umbettungsmaßnahmen gelang es den Mitarbeitern des Volksbundes 587 Tote zu identifizieren, 500 Tote blieben namenlos.Die zweijährigen Ausbauarbeiten waren sehr schwierig. Die Minenräumkommandos und der Umbettungsdienst leisteten eine harte und vor allem gefährliche Arbeit. Jeder Fußbreit Boden konnte den Tod bringen. Mehr als 100 Männer starben bei Minenräumarbeiten und beim Ausbau des Friedhofes, darunter auch Bürgermeister Baptist Linzenich. Ihr Grab bekamen sie inmitten der im Krieg gefallenen Kameraden.

Frieden liegt nun wieder über dem Hürtgenwald und seine Toten. Der Wald erwuchs neu und ist wieder grün. Die Gräber kennzeichnen so genannte Kameradenkreuze aus Muschelkalk - eine Gestaltungsform, die einmalig ist. Auf einigen Kreuzen sind Flächen für das Einmeißeln von Namen freigehalten worden. Man hatte im Laufe der Jahre immer noch gehofft, die dort Bestatteten identifizieren und ihnen den Namen wiedergeben zu können. Vergebens. Hier ruhen unbekannte Kriegstote. Ein Aufbringen der Bezeichnung Unbekannt ist ohne Bersten des Steines nicht mehr möglich. So blieben die Flächen frei.

Im Eingangsbereich des Friedhofes wurde 1994 anlässlich des 50-jährigen Gedenkens an den D-Day (Landung der Alliierten in der Normandie) durch Veteranen der 4. US Infanteriedivision eine Stele errichtet. Sie erinnert an Leutnant Friedrich Lengfeld, der nach dem Versuch, einen amerikanischen Verwundeten aus einem Minenfeld in unmittelbarer Nähe des heutigen Ehrenfriedhofes zu bergen, selbst schwer verwundet wurde. Er erlag am 12. November 1944 auf dem Verbandplatz Lukas-Mühle diesen Verwundungen. Seine letzte Ruhestätte fand er auf der Kriegsgräberstätte Düren-Rölsdorf, Grab-Nr. 38.

Der Ehrenfriedhof Hürtgen wurde am 17. August 1952 durch Bundespräsident Theodor Heuss eingeweiht. Er schloss seine bewegende Weiherede mit den Worten:

    Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen:

    Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.

Bilder von Hürtgenwald-Hürtgen-Kriegsgräberstätte

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Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.