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Bielefeld-Buschkamp, Senne I-Kriegsgräberstätte

Ehrenfriedhof Buschkamp

Der Name Buschkamp, Gemeinde Senne I, stammt von einem alten Bauerngeschlecht, das jahrhundertelang hier einen Hof bewirtschaftete.

In den ersten Apriltagen 1945 rückten amerikanische Panzer in die Gemeinde ein. Am 4. April folgte eine kleine Einheit farbiger amerikanischer Soldaten unter Führung eines weißen Offiziers. Sie beschlagnahmte und besetzte die Buschkampschule sowie umliegende Häuser. Diese Einheit hatte den Auftrag, für die in Westfalen gefallenen oder in Lazaretten verstorbenen deutschen Soldaten einen Friedhof anzulegen.

Am 12. April steckten die Amerikaner in einem Roggenfeld den Friedhofsplatz ab. Das Gelände gehörte zum Schillingshof, einer Arbeiterkolonie der Bethelschen Anstalten in Bielefeld. Bereits am nächsten Tag begann man mit den Beisetzungen. Zunächst glaubte die Bevölkerung, dass es sich um amerikanische Gefallene handeln würde, die bestattet wurden. Die Amerikaner vollzogen alles recht geheimnisvoll. Sie spannten auf dem Schulhof große Laken auf, hinter denen die Arbeiten verrichtet wurden. Die Toten, mit Lastwagen aus einem Umkreis von über 100 km zusammengetragen, wurden in Leinentücher gehüllt und beerdigt und auf den Gräbern weiße Holzkreuze aufgestellt. Bis zum 30. Mai 1945 dauerten die Bestattungen. 484 Kriegstote fanden in Buschkamp ihre letzte Ruhestätte.

Das Betreten des Schul- wie Friedhofsgeländes war Deutschen nicht gestattet. Dieses änderte sich erst nach der Festlegung der Besatzungszonen in Deutschland. Die Engländer waren nun zuständig. Der Friedhof war von da an für jedermann zum Besuch freigegeben.

Weder die amerikanischen noch die englischen Behörden übergaben jedoch der deutschen Seite eine Belegungsliste für den Friedhof. Hauptlehrer Hans Oelker ist es zu verdanken, dass eine derartige Liste erstellt wurde. Er ließ durch seine Schulkinder, die später die Gräber der Gefallenen mit Hingabe pflegten, alle Daten, die auf Metallschildchen auf den Kreuzen standen, abschreiben. 484 Zettel wurden geordnet und zu einer Liste zusammengestellt. Sie war entscheidend für das Ausfindigmachen und die Benachrichtigung von Angehörigen.

Das Friedhofsgelände glich nach einiger Zeit einer Sandwüste, auf der Gras und Unkräuter wuchsen. Ende der 40er Jahre übernahm dann der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Nordrhein-Westfalen, die Gestaltung und den Ausbau des Friedhofes. Gartenbaumeister Hoffmann und Landschaftsgärtner Fritz Kampmann übernahmen die Aufgabe. Die weißen Holzkreuze wurden zunächst durch Eichenkreuze, später durch witterungsbeständige Steinkreuze ersetzt.

Im Zuge des Friedhofausbaus erfolgten weitere Zubettungen, so dass heute 586 deutsche Kriegstote in Buschkamp ihr Grab haben. Von zunächst 188 unbekannten Kriegstoten konnten 90 identifiziert werden, 98 blieben namenlos. Neben deutschen Toten fanden auch Italiener, Tschechen, Polen und Elsässer, die in Verbänden der Wehrmacht gekämpft hatten, sowie drei Frauen eine letzte Ruhestätte. Die elsässischen Gefallenen wurden später in die Heimat überführt.

Einige Angehörige aus Plettenberg, Sauerland, die auf dem Friedhof als Volkssturmmänner gefallene Bürger fanden, erhielten keine Genehmigung für eine Überführung in den Heimatort. Bei Nacht und Nebel erschienen sie daraufhin eines Tages mit Kraftwagen und Särgen, gruben ihre Toten aus und setzten sie auf dem Heimatfriedhof bei. In den leeren Gräbern wurden später nach Buschkamp überführte Gefallene begraben.

Der Ehrenfriedhof Buschkamp wurde am 2. August 1952 eingeweiht. Die Weiherede hielt Staatsrat a.D. Ahlhorn, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Die Einsegnung erfolgte durch Erzbischof Dr. Jäger, Paderborn, und Präses Dr. Wilm, Bielefeld.

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Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.