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KriegsgräberstättenZur Kartenansicht wechseln

Bad Lauterberg, Bergfriedhof

Auf dem Bergfriedhof ruhen - nach den uns vorliegenden Informationen - in 3 Gräberfeldern insgesamt mehr als 240 Tote beider Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die Beschreibung der Lage der Gräberfelder erfolgt vom Haupteingang aus.
Im Einzelnen:
50 m rechts vom Haupteingang:
- das kreisrunde Gräberfeld für 29 deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges, die in Lazaretten starben oder aus kriegsgebieten überführt wurden;

Von der Anlage I. Weltkrieg 150 m nach NO in den Friedhofsgrund:
- das große Gräberfeld für 109 namentlich bekannte ausländische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter Weißrussland, Russland, Ukraine und Polen, die in den letzten 3 Kriegsjahren in der Lauterberger Rüstungsindustrie arbeiten mussten und an Krankheit, Mangelernährung, Arbeitsüberforderung, Tötung sowie durch Unfälle sterben mussten. Die kleinen Grabsteine sind teilweise stark bemoost und die Inschriften verwittert. Neue Metalltafeln mit Namen und Daten wurden teilweise angebracht. Ein 2013 aufgestellter größerer Findlingsstein weist auf insgesamt weitere 19 bekannte meist polnische und 8 unbekannte Bürger sowie 1 unbekanntes Mädchen aus der ehem. Sowjetunion hin, deren Tod zwar registriert wurde, deren Gräber aber nicht mehr auffindbar oder nicht bekannt sind;

Im vorderen Teil ca. 50 m links vom Haupteingang:
- das Gräberfeld für insgesamt 75 während der Kampfhandlungen im April 1945 gefallene deutsche Soldaten und getötete Zivilpersonen sowie 2 namentlich bekannte und 3 unbekannte sowjetische Staatsbürger und 1 namentlich bekannte polnische Zwangsarbeiterin.
Fotos: Volker Fleig 2014

Quellenhinweise & weiterführende Informationen

- zu den Todeszahlen: Auskunft Helmut Lüders, Leiter Stadtarchiv vom 11.09.2011

- zu den Endkämpfen in und um Bad Lauterberg 1945: Ulrich Saft: Krieg in der Heimat...bis zum bitteren Ende im Harz, 2. Auflage, Walsrode 1996, S. 262 ff

- zu den Rüstungsbetrieben, zur Zwangsarbeit, den Lagern & Arbeitsbedingungen, zum Schicksal der Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen sowie zum Eisatz der Häftlinge der III. SS-Baubrigade siehe:

* www.erinnern-suedniedersachsen.de/orte-Bad Lauterberg

* www.spurensucheharz.de/Osterhagen

* www.karstwanderweg.de/Schickert Werke

* www.karstwanderweg.de/Metallwerke Odertal GmbH

* www.spurensuche-harzregion.de/Ns-Zwangsarbeiterlager im Westharzgebiet

* www.spurensuche-harzregion.de/?publikationen/23

 

 

Bilder von Bad Lauterberg, Bergfriedhof

Karte der Kriegsgräberstätten


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Landesinformation für Deutschland

Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.