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KriegsgräberstättenZur Kartenansicht wechseln

Helmstedt - Ev.- luth. Friedhof St. Stephani

Auf diesem Friedhof ruhen- nach den uns vorliegenden Informationen - in teils kirchlicher und städtischer Obhut insgesamt 624 Tote beider Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in einer großen zentralen und mehreren kleineren Anlagen. Im Einzelnen:
- Zentrale Kriegsgräberstätte:
Nimmt man den rechten Friedhofseingang am Magdeburger Tor, so liegt die zentrale Kriegsgräberstätte mit Bombenopfern, Verunglückten, in Lazaretten Verstorbenen, Abgestürzten und vielen Zwangsarbeitern anderer Nationen etwa 50 m links am ersten Querweg. Als Mittelpunkt erhebt sich zwischen vier Linden ein wuchtiger Steinblock mit einem Kreuz aus Eisen. An seiner Stirnseite steht das Bibelwort: "Niemand hat größere Liebe denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde".Bei einem alliierten Luftangriff auf Helmstedt am 20. Februar 1944 kommen viele Einwohner und Zwangsarbeiter ums Leben. Unter ihnen befindet sich Irmgard Hübenthal, geboren am 22. Mai 1923 in Schöningen, mit ihren Kindern Elisabeth (2 Jahre) und Raimund (2 Monate). Ehemann und Vater Friedrich Hübenthal überlebt den Krieg. Grablagen Nr. 75 und 49 (Doppelgrab). Die zentrale Gedenkstätte wurde 1953 eingeweiht
- Weitere Kriegsgräber- und Gedenkstätten:
- Flüchtlingsgräber - Die Gräber deutscher Flüchtlinge und Vertriebenen findet man an mehreren Stellen - Mehrere Grabreihen links neben und hinter der zentralen Kriegsgräberstätte sowie ein größeres Gräberfeld in der linken hinteren Ecke de Friedhofes auf Höhe der Friedhofskapelle. Die Gräber sind an ihren weißen Kreuzen gut zu erkennen.
- Sammelgrabanlage von 23 russischen Kriegsgefangenen und 9 deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges ca 50 m vor der Kapelle.
- Einzelgräberfeld mit weiteren 20 deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges unmittelbar vor der Kapelle.
- Gräberfeld von 76 meist polnischen und sowjetischen Zwangsarbeitern auf dem damals unbelegten Teil des jüdischen Friedhofs. 31 von ihnen wurden 1956 von anderen Friedhöfen zugebettet.Dieses Gräberfeld erreicht man am besten, wenn am Ende des rechten Hauptweges kurz vor dem Ausgang Tangermühlenweg der Querweg rechts genommen wird. Das Gräberfeld ist mit einem älteren Gedenkstein und einer neueren Stele, auf dem die Namen der Toten, soweit bekannt, eingemeißelt sind, gekennzeichnet.

Fotos: Volker Fleig 2013

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Quellenhinweise & weiterführende Informationen zum Schicksal der hier Ruhenden

siehe:

- www.appelhans-verlag.de/leseprobe/Topographie_der_Erinnerung/files/assets/seo/page26.html

- www.stadt-helmstedt.de

     - Artikel "Stadt Helmstedt: Schicksal der Zwangsarbeiter soll Mahnung sein"

     - Artikel "Gedenkfeier zum Volkstrauertag 2006"

- www.andere-geschichte.de - Rundbrief 2/09 - PDF-Dok

- www.samtgemeinde-nord-elm.de

      - Warberger Heimatblatt Nr. 59 - PDF-Dok  (Luftangriff auf Helmstedt am 20.02.1944)

Bilder von Helmstedt - Ev.- luth. Friedhof St. Stephani

Karte der Kriegsgräberstätten


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Landesinformation für Deutschland

Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.